Kellerkino HD: „Interstellar“ (2014)

8 Jul

Ursprünglich als „großer“ Kinoabend geplant (mit Mr. J, MHH und Frau von MHH), hat eine undichten Kaffeemaschine dann leider doch Mr. J daran gehindert, bei

„Interstellar“ (2014)

http://www.imdb.com/title/tt0816692/

mit von der Partie zu sein. Ich will jetzt nicht sagen, dass das Reparieren einer auslaufenden Membranpumpe mehr Spaß macht als sich „Interstellar“ anzusehen, aber … dass der Film 8,7 von 10 möglichen Punkten auf der IMDB eingeheimst hat, verstehe ich jetzt auch nicht so recht. So gut fand ich ihn nicht, und insgesamt sind wir auf den Konsens von „Ja, kann man sich anschauen, echt gute Visuals und ein paar interessante Ideen“ eingependelt. (Frau von MHH hat schon zur Halbzeit der drei Stunden Filmdauer aufgegeben …)

Technisch blitzsauber, lässt sich Zeit und auch mal die Szenerie wirken (finde ich gut), und trotz aller handwerklicher Finesse stoßen mir ein paar Dinge sauer auf:

  • wirkt wie ein Film von jemandem, der auch „2001“ schon gesehen hat, aber gleichzeitig beide Karten mysteriööös und halbwegs zugänglich ausspielen möchte.
  • müssen Raumfahrer nicht mal ansatzweise so was wie eine psychologische Eignungsprüfung machen? Falls ja, ist vielleicht die zu erfüllende Bedingung im Sci-Fi-Film „Hyperaktive Drama-Drüsen im Hirn“? (und ja, dabei schiele ich auch auf „Gravity” und die generelle Neigung, dass Protagonisten in kritischen Situationen nach der „Nur noch fünf Minuten länger, Mama”-Methode handeln …)
  • zum Ende hin fühlt sich’s recht stark nach mehreren nicht-so-tollen Film-Ideen an:
    1. „Woah, das ist jetzt aber echt lang. Mach’ mal hinne, bald ist Film alle.“
    2. „Ist doch vielleicht etwas zu ruhig bisher, oder? Lass’ uns unnötig oft zwischen zwei Strängen hin und her schneiden, das bringt Dampf in die Handlung.“
    3. „Kriegen wir nicht vielleicht noch doch was mit einer Explosion ’rein? Hat bei Michael Bay doch auch immer funktioniert.“
    4. „In „Das Schwarze Loch” war doch diese Szene, wo der Journalist versucht, mit der Rakete abzuhauen …“
    5. „Schnell, noch ein Happy End hinten dran kleben. Irgendwas mit Liebe überwindet alles oder so. Sonst ist das alles so Hard-Sci.

Nein, Interstellar ist sicher kein schlechter Film. Aber ich fand ihn ähnlich wie „Dark Knight Rises“ (auch von Nolan) etwas zu lang, etwas zu zwangs-dramatisch, und etwas zu viel Hype, dem die Filme nicht gerecht werden können …

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