KiCAD, Dimmer und Heißluftlöten

5 Mai

Durch Mr. H und seine neu entdeckte Zuneigung zur Modelleisenbahn bin ich nach einiger Pause tatsächlich wieder einmal in Richtung Elektronik geschwenkt. Um die LEDs in den Modellbahn-Häusern variabel abdunkeln zu können, bot sich ein einfacher Stell-Dimmer auf Basis des guten alten NE555 an. Nach einigem zähen Ringen mit der Schaltung und dem Layout in Fritzing http://fritzing.org/, besonders was die verfügbaren Bauteile anging, gab ich mir einen Ruck und zog stattdessen KiCAD http://kicad-pcb.org/ aus dem Internetz.

Der Einstieg war ungewohnt, aber in der Summe ist das ein Paket von erstaunlicher Mächtigkeit. Auch, was den Download der ganzen Bauteile-Bibliotheken angeht, und die konsequente aber für mich ungewohnte Trennung der einzelnen Arbeitsschritte. Letzten Endes kam dann das dabei heraus:

Ebenfalls zum ersten Mal: Eine Bestellung bei einem chinesischen Platinen-Fertiger (eigentlich erstmal nur, weil ein Elektronik-YouTuber ständig Werbung/Sponsoring dafür macht). Zum Ausprobieren mit „erste Bestellung nur 2 Euro“ … hab ich prompt vergessen, die Bohr-Daten beizupacken. Dann bekommt man tatsächlich eine Nachricht von einem Sachbearbeiter, und das Geld zurück. Wow. Gut, die Wiederholung ist dann nicht mehr ganz so günstig (im Wesentlichen wegen der Portokosten), aber zumindest stellte sich heraus, dass es gleich viel kostet, ob ich nun 5 oder gleich 50 Platinen in den Warenkorb packe. Und Modellbahn-Dimmer kann man ja immer brauchen …

Nach erstaunlich kurzer Laufzeit kam dann auch der kleine Karton mit in Folie geschweißten und sehr ordentlich aussehenden Platinen an. Einen Teil der Bauteile hatte ich noch auf Lager, ein paar andere sind aber noch in der Post. Egal, für eine Handvoll Testläufe wird’s reichen.

Das Hand-Löten stellte sich als machbar, aber nervig heraus. Und im Kühlschrank fröstelt schon seit zwei Jahren eine Spritze Lötpaste, die bis auf einen ersten wenig glücklichen Testlauf noch keine Verwendung fand. Mit dem Versuch, die zähe Silberpampe per Kanüle auf die einzelnen Kontakte aufzutragen, ging auch gleich die erste Platine verschmiert und unbrauchbar den Weg in den Abfall.

Zeit, aus der guten alten Airbrush-Phase meiner Hobbys ein Stück dicke Maskenfolie herauszusuchen! Nach dem Schlitzen von filigranen näherungsweise-quadratischen Löchern an den passenden Stellen, und so etwas ähnlichem wie Metallpasten-Siebdruck mit Rasierklingen-Spachtel sah das Ganze dann schon besser aus:

Wenn mit Heißluft die Metallpaste schmilzt und die Teile sich dank Oberflächenspannung des flüssigen Lötzinns von selber an Ort und Stelle hexen, dann hat das schon eine ganz eigene Faszination.

Und natürlich sieht das fertige Modul dann gleich viel professioneller aus.

Jetzt nur noch auf mehr Teile warten
Jetzt nur noch auf mehr Teile warten

One Reply to “KiCAD, Dimmer und Heißluftlöten”

  1. Sehr cool. Ich fürchte zwar, dass wegen der begrenzten Kellerabmessungen keine fünfzig Häuschen möglich sein werden, aber durch den Fehlversuch sind es ja auch nur noch 49. 😉
    Tolle Arbeit! Und ich werde nie wieder Probleme dir gegenüber erwähnen, die man mit chinesischen Auftragsfertigern in hohen Stückzahlen lösen kann. 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

14 − acht =