Haste dich aber geschnitten: Slic3r

11 Jan

Je später der Abend, desto waghalsiger die Versuche: Nach einiger Vorbereitung und dank diverser Forumsbeiträge habe ich mir die Open-Source-3D-Vorbereitungssoftware Slic3r installiert.

Die Verarbeitungsgeschwindigkeit und die Handhabung ist gegenüber dem originalen Weistek-modifizierten ReplicatorG eine wahre Offenbarung. Wo mir Replicator selbst für das untenstehende kleine Testmodell schon fast 1 Minute Pause gönnt (ganz zu schweigen von komplizierteren Sachen, die gerne mal mehr als 10 Minuten sich hinschleppen), da ist Slic3r typischerweise (im Hintergrund!) schon fertig bis ich die drei Aufklapp-Menus mit den Einstellungen überflogen habe.

Außerdem kann Slic3r Modelle kombinieren, Nutzenkopien machen, unterteilen, die verschiedensten Varianten an Füllstrukturen, druckt Hüllen von innen nach außen, generiert Überhänge deutlich besser, optimiert die Werkzeugbahn und Druckzeit, und und und …

Von dieser Seite: Daumen hoch!

Natürlich ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen: Die Druckplatte hat mittlerweile ein Schmelzloch, die Düse ist gegen die Halteklammer geknallt, und insgesamt waren die ersten Versuch, den Gcode aus Slic3r über ReplicatorG auf den Drucker zu schicken, gepflegte Katastrophen mit dem Maus-Finger über dem Abbruchknopf.

Hier eine kleine Auflistung, was der bastelfreudige 3D-Drucker-Freund erwarten darf:

  • Ob die im Forum vorgeschlagene Init-Datei funktioniert, scheint von der Firmware-Version des Druckers abzuhängen. Zu meinem hat es offensichtlich nicht gepasst, denn:
  • Der Lüfter, obwohl zwangsweise als Dauerbetrieb benötigt da sonst der Antriebsmotor die Wärme vom Heizblock rückwärts abbekommt, lief erstmal gar nicht an
  • Stattdessen dauerhafter Materialvorschub bei kalter Düse
  • Positions-Ansteuerung hoffnungslos: Motoren rattern ungebremst in die Endanschläge
  • Nach händischer Temperatur-Vorgabe für die Düse: Ab Start sofort Materialvorschub, dann wird die Druckbahn abgefahren ohne den Boden anzuheben, also Plastik-Spaghetti in Freiluft.

Ganz offensichtlich funktioniert die Init-Datei nicht mit meiner Board-Revision. Also kopiere ich Start- und Stop-GCode aus einer anderen Datei. Das Ergebnis:

  • Lüfter tut meistens. Nullung tut ganz OK. Warteposition scheint zu tun.
  • Druckstart knall voll gegen die Halteklammer, die auf dem direkten Weg zwischen Warteposition und Druckstart liegt. Not-Abbruch.
  • Im nächsten Anlauf: Düse schrammt ins Plastik, trotz kalibrierter Position
  • Nächster Versuch: 1 mm mehr Platz funktioniert ohne Crash, aber der Druckstart erfolgt rechts hinten. Der Säuberungs- und Ansatzfaden wird also quer über die spätere Druckfläche gezogen.
  • Die Plastik-Menge ist viel zu hoch: das kann dem Filament-Faktor von 1 geschuldet sein, denn in Replicator ist der Faktor 0.85. Braucht weitere Tests …

Also muss ich noch auf die Reihe bzw. in den Steuercode kriegen:

  • Start-Warte-Position auf "links mitte" statt "links unten" stellen
  • Lüfter
  • Tischpositionierung
  • Danach Pause während Vorheizen bis Düsentemperatur

Die Möglichkeiten mit Slic3r scheinen mir den Aufwand aber wert zu sein.

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