Kino: „Wonder Woman“ 3D (2017)

14 Jul

Eher spontan, am Freitag nachmittag mit einem Bekannten, ging’s in den regionalen Kino-Multiplex. Ursprünglich hatte ich den Film am Mittwoch im örtlichen Drei-Säle-Kino auf dem Programm, aber da war er schon abgesetzt – nur leider nicht auf der Kino-Homepage, also stand ich vor verschlossenen Türen. Lange Vorrede, hier der Film:

„Wonder Woman“ 3D (2017)

http://www.imdb.com/title/tt0451279/

Ich fange mal mit etwas an, was nicht direkt mit dem Film zu tun hat, sondern mit dem Kino. Für den Preis von 13 Euro in der 5. Woche, im Luxus-Kino (große Ledersessel etc.), war das das absolut mieseste 3D, das ich seit langer Zeit gesehen habe. Und das war nicht die Schuld des Films, sondern schlichtweg die Ausstattung zwischen Projektor, Leinwand und Brillen. Keine Ahnung, welche Komponente (oder ob alle?) nicht mehr so frisch war, jedenfalls war das „Durchsprechen“ von links zu rechts definitiv nicht akzeptabel. Egal ob es die Wasserfälle im Hintergrund, oder jede beliebige Lichtquelle war, wenn man 10-15% Stärke beim Doppelbild hat, dann bekommt man keinen 3D-Eindruck, sondern Suffkopp-Gefühl. Von daher: Fail. Unterirdisch, dreist, enttäuschend, peinlich. Glücklicherweise sind die meisten Nah-Aufnahmen im 3D so gestaltet, dass sie in der Leinwand-Ebene angeordnet bleiben. Hab’ mir danach gleich noch mal Warcraft zuhause in sauberem 3D anschauen müssen, um den üblen visuellen Nachgeschmack aus den Augen zu bekommen.

Zum Film selber: Gemessen an den anderen „Dingen“ aus der Warner-Brothers-Superhelden-Filme-Schmiede von Zack Snyder ist WW tatsächlich der bisher beste Film geworden. Wenn auch die erste halbe Stunde sich etwas in die Länge zieht mit „Klein-Diana“ und dem üblichen „und sie trainierte hart für die nächsten 15 Jahre“, nimmt der Film danach mehr Fahrt auf und wird über seine 2,5 Stunden Laufzeit zwar gelegentlich ruhiger, aber nicht langweilig. Und gemessen an der bleischwer-bedeutungsschwangeren Inszenierung der vorherigen Snyder-Filme (Man of Steel, Batman v Superman) ist WW geradezu humoristisch.

Die Besetzung ist zweckdienlich, allerdings ist es schon irritierend wenn Chris „Captain Kirk“ Pine hier die männliche Hauptrolle gibt – nach drei Mal Star Trek ist er eben schon auf seine Sternenflotte-Rolle abonniert. Er macht seine Sache soweit gut, auch wenn natürlich die meiste Zeit des Films dazu verwendet wird, Gal Gadot möglichst episch in Zeitlupe in Szene zu setzen (und in der Verbindung mit schwerem Orchester funktioniert das auch beeindruckend gut als Episch mit großem E). Der abschließende Bosskampf zieht sich allerdings etwas, und die Casting-Entscheidung für das einprägsame Gesicht von David Thewlis („Remus Lupin“ in „Harry Potter“) fand ich eher widersprüchlich.

In der Summe jedenfalls angemessen bombastisches Superhelden-Kintopp mit wertigem Aussehen und einigen frischen Ideen. Kommt auf die Blu-ray-Vormerk-Liste, und sei es nur um das 3D mal sauber sehen zu können.

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