Britzzz und aus

18 Dez

Kurz vor dem fünften Jahrestag hat mein treues Notebook nun aufgegeben: Ein berüchtigter Serienfehler lässt es zwar noch starten, aber sobald beim Booten die Treiber laden und von der Intel-Onboard- auf die ATI-Grafik umgeschaltet wird, wird der Bildschirm entweder sehr bunt (das war gestern abend spontan im laufenden Betrieb der Fall), oder sehr schwarz. Und das war’s. Nach einem Neustart ging’s noch für fünf Minuten. Und heute früh ging’s gar nicht mehr.

Mist. Ich hatte gedacht, so, wie ich es jeden Tag nutze, hätte das schon längst auftreten müssen, wenn es davon betroffen wäre. Tja, falsch gedacht.

Das Schwierige daran ist, dass ich gar keines der aktuellen Apfel-Mobil-Modelle will. Weil mir einfach der Grundpreis und die Folgekosten eines „Upgrades“ gegenüber den nur geringen Vorteilen das nicht wert sind. Was gibt’s denn bei den aktuellen Modellen nicht mehr:

  • tauschbare Festplatten. Alles geklebt oder gelötet mit eigenem Stecker.
  • tauschbare Akkus. Macht keiner? Macht man zumindest selten, aber ist das ein Grund die Akkus jetzt ins Gehäuse zu kleben? Mit einem Schraubenzieher ließ sich ein drei Jahre alter Akku in zehn Minuten gegen einen neuen umrüsten, und schon geht’s weiter für die nächsten drei Jahre … außer eben, siehe oben. Mist.
  • Festplatten, die ausreichend Platz für einen mobilen Mehrzweck-Arbeitsplatz haben. Und nein, 1 TB SSD für 340 Euro Aufpreis finde ich nicht OK, wenn mir eine Hybrid-SATA für 1/3 des Preises vollends reicht. Woher ich das weiß? Weil ich 2012 eine nachgerüstet habe. Was bei heutigen Modellen nur geht wenn man sich ein USB-Flachgehäuse mit Einweckgummis unter den Laptop schnallt.
  • aufrüstbares, tauschbares RAM
  • Anschlussbuchsen. Okay, auch 2011 wurde das schon deutlich weniger, aber mittlerweile ist es einfach nur noch lächerlich, dass (s.u.) eine Netzwerk-Buchse zu groß ist für das Gehäuse. Da geht die Miniaturisierung in die falsche Richtung.
  • Netzwerk-Buchse ohne einen zusätzlichen Kabel-Peitschen-Adapter. Weil ja WLAN so toll ist. Grade in der Firma in einem Gebäude mit viel Beton und mit ohne Access-Point.
  • einen brauchbaren Grafikprozessor, außer ab dem zweitgrößten (und zweit-teuersten) Modell aufwärts, und viel Platz nach oben ist da nicht mehr.
  • diverse Software-Pakete, die mir im Alltagsbetrieb immer noch für alles was so anfällt ausreichen, gibt’s für aktuelle System nur noch als Miet-Software. Danke, Adobe. Da habt ihr ja was angefangen, das nun immer mehr Firmen meinen nachmachen zu müssen.
  • Gut ablesbare matte Bildschirme.
  • Ein Betriebssytem, bei dem das Aussehen nicht aussieht wie vom schlimmsten Flach-Kachel-Look inspiriert. Ja, ich meine 10.10 und höher. Schließ-Buttons im „Versteck-und-Tarn-Look“? Und Farbpaletten, bei denen die Signalfarben fast zueinander passen, in Bonbon-Ätz-Blau und einem leicht anderen Bonbon-Blau? Suuuuper. Ist ja fast wie Androids tolles „Vielleicht bin ich ein Text, vielleicht bin ich ein Knopf?“-Design.

Sind das Kleinigkeiten? Möglicherweise, aber es sind auch Feinheiten, um die sich früher™jemand wohl mit Hingabe gekümmert hat, und nun anscheinend niemand mehr. Und das enttäuscht mich. Das sollte Fortschritt nicht sein.

Was nun? Laptop ist außer Gefecht, aber das Leben, auch das digitale, soll ja irgendwie weitergehen. Und auch wenn Apple hier die Löt-und-Kühl-Qualität der Hardware ausgekommen ist, zumindest die Software hat ihre interessanten Eigenschaften. Es ist jedenfalls schon recht praktisch, dass ich mit der ausgebauten Laptop-Festplatte, in ein USB-Gehäuse verfrachtet, sofort an einem anderen, kleineren, älteren Desktop-Rechner anstandslos mein System booten konnte, die komplette Umgebung und alle Programme wieder sauber dastehen (nur leider langsamer … ) und ich jetzt für die nächsten Tage wenigstens weiter arbeiten kann.

Na ja, mal abwarten was der Händler mir antworten wird. Rechnung und Seriennummer sind jedenfalls schon mal eingeschickt. Doch, ich würde mir die gleiche Maschine jederzeit noch einmal kaufen, zur Not auch gebraucht. Aber wenn’s eine Reparatur auf Firmenkosten gibt, dann soll mir das auch recht sein.

Die Anschlussmöglichkeiten, Erweiterbarkeit, Mobilität und Leistung waren einfach wunderbar ausgewogen bei der 2011er-Serie. Etwas Besseres ist leider nicht mehr nachgekommen. Nur noch marginal flacheres.

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