Na wenn Apple mein Geld nicht will …

24 Okt

Mit Verzögerung habe ich nun auch Kenntnis genommen von der Produktneuvorstellung vom Apfelmann, namentlich vom neuen MacBook Pro mit Retina Display.

Habe auch gleich mein Mißfallen auf dem Feedback-Formular der Firma hinterlassen, ohne mir irgendwelche Illusionen bezüglich der Wirksamkeit zu machen. Im Großen und Ganzen kann ich sagen, wenn ich noch einen Laptop haben wollte, dann ist gestern die Chance dafür aber sowas von hinten herunter gefallen. Warum? Barum*:

  • Keine selbst tauschbare Festplatte mehr. Und mal ehrlich: Wenn ein Laptop tatsächlich als vollwertiger Arbeitsplatz durchgehen soll, dann bitte keine Witzgröße von 256 GB Festplatte. Ist mir aber sowas von egal ob das eine High-Performance-direkt-angebundene 60 % schnellere Custom-Made SSD ist. Schwungvolle 800 (in Worten: achthundert) Euro Aufpreis auf den sowieso schon schmackigen Grundpreis von 2000 Euro (15-Zöller mit i7 Quadcore), nur damit 1 TB Kapazität möglich wird? Gehts noch? Ich hab’ ja prinzipiell schon ein Faible für schnelle Disks, aber eine Hybrid-HD krieg’ ich schon für hundert-und-ein-bißchen, und die gibt bei meinem Nutzerprofil der Kiste genügend Flügel, da muss ich nicht nochmal den Preisaufschlag von zwei herkömmlichen Büro-Rechnern einkalkulieren.
  • RAM nur noch onboard und fest eingelötet. Immerhin gibt’s brauchbare 8 oder 16 GB, aber eben wohl im Zuge des „flacher und länger“ (Gehäuse respektive Batterielaufzeit) gleich als Attribut des Mainboards und nicht als zwei zugängliche Steckplätze. Gut, mit der schnellen SSD kann man wohl mit 16 GB RAM leben.
  • Kein optisches Laufwerk mehr. Zumindest nicht innen. Alles was irgendwie nach Platz für die Batterie aussah, haben die Designer jetzt mit Elektrolyt vollgestopft, damit 9 Stunden Dauerbetrieb drin sind. Das freut wohl den BWLer, der seine Excel-Tabellen jetzt den ganzen Tag ohne störendes Kabel anhimmeln kann. Mich aber nicht. Wenn Cinema so richtig Luft holt, dann kann gar nicht so viel Batterie drin sein, dass die nicht nach einer Stunde platt ist. Da hilft nur tethered am Netzteil und sonst gar nix. Irgendwo muss die Leistung ja herkommen.
  • Kein Nicht-Spiegel-Display mehr. Gab’s vorher noch gegen moderaten Aufpreis, ein Display mit höherer Auflösung und matter Oberfläche. Hach ja, das waren noch Zeiten. Wieso wollen eigentlich alle diese Drecks-Schminkspiegel-Oberflächen? Solche narzisstischen Gesichtslichtgestalten sind wir doch ehrlich betrachtet alle nicht, dass wir ständig unsere edlen Züge in den dunklen Teilen unserer Desktops sehen müssen, oder?

Na gut, sind wir mal ehrlich: das RAM hab’ ich auch bei den vorherigen Geräten meiner doch nun schon längeren EDV-Laufbahn auch nur selten aufgebohrt, aber die Festplatte? Die war eigentlich immer eines der ersten Dinge, die auf Wanderung gingen, wenn die Technik mehr Platz für weniger Geld möglich machte. Und ich will ja nicht mit dem Edel-Laptop im Starbucks ’rumposern, sondern die Kiste soll jede Arbeit, die ich in ihre Richtung werfe, ordentlich machen können. Und das ist eben Vollspektrum, da kann von Websites zu DTP zum Win7-Emulator über Videoschnitt zum Game bis 3D alles mal vorkommen. Und ich hab’ keinen Bock, dann zusätzlich zum Laptop noch ständig eine externe USB-Box mitzuschleppen, nur weil die superschnelle Fimpel-Zwergplatte ständig voll ist.

Hey, Geschäftsidee: eine Unterbau-Box, die mit dem flachen Designgehäuse verklebt werden kann und dann als Port-Extender gleich Platz für 2 x USB3 Festplatten-Slots (oder gerne auch Thunderbolt auf SATA) anbietet? Kann doch nicht so schwer sein? Wozu gibt’s 3D-Drucker?

Für’s erste werde ich wohl mein gutes altes, leider ohne USB3 seiendes Mäckbuck hegen und pflegen, und vielleicht werden ja die SSD’s wie schon seit Jahren versprochen irgendwann mal in ein Preisniveau „wie Festplatten“ rutschen.

Au weia, da wird die Kiste aber noch eine ganze Zeit vorhalten müssen …


 

 

* Schlechter Wortwitz. Absicht.

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