Danke an den Kollegen, der mir zum Blick auf „Alien Null“ verholfen hat! Anbei kurz zusammengefasst mein Eindruck von:
„Prometheus“ (2012)
http://www.imdb.com/title/tt1446714/ (7,4 Sterne? Da bin ich aber ganz anderer Meinung, liebe IMDB!)
„Dunkle Dumme Zeichen“ möchte ich diesen Riesenpopanz gerne untertiteln, denn was Mr. Ridley Scott geritten hat, so einen verquasten Hochglanz-SciFi-Schrott als Spätwerk vorzulegen, das wissen wohl nur die Götter des Zelluloid. Es wirkt, als hätte da jemand Ivan Reitmans „Evolution“, eine Prise Hochglanz und jede Menge schlechte Dialoge in einen Mixer gesteckt, bisschen Schmodder und Blut dazugeworfen und das ganze dann bei „Will it blend?“ als Vorschlag eingereicht. Ohne mitzukriegen, dass das Parodien waren. Ach, wo soll ich anfangen?
„Ich bin Geologe! Ich will nix mit eueren gerade entdeckten Beweisen für Außerirdische zu tun haben!“ sagt der Iro-haarige Steineabklopfer, dem man den Wissenschaftler ungefähr so glaubwürdig abnimmt wie … wie praktisch jedem anderen der Mischpoke die Behauptung, „irgendwas mit Forschung“ machen zu wollen. Beim besten Willen, die Damen und Herren führen sich auf dieser „Forschungexpedition“ auf wie die Jackass-Gang, und man wartet praktisch ab der zehnten Minute verzweifelt drauf, dass doch bitte irgend ein Alien anfangen möge, die Reihe zu lichten, weil es in der Horde von Dumpfbacken niemanden gibt, der auch nur ansatzweise sympathisch ’rüberkommt. Allein, es wird Subplot um Subplot aufgemacht, jede dümmstmögliche Entscheidung wird getroffen und hingebungsvoll ausgeführt, nur damit überhaupt was passiert. Zur Not muss noch ein Sandsturm (Quarzsturm? Irgendwas mit furchtbar bedrohlich jedenfalls) herhalten, „Wir teilen uns auf“ ist praktisch die Standardvorgehensweise bei jedem Problem, außer wenn „Und jetzt alle die Helme abnehmen!“ die dümmere Alternative darstellt. Und natürlich die anderen All-Time-Horrorstars: „Schnell, mach die Schleuse auf, der tote Ex-Kollege liegt auf einmal davor.“ sowie „Ich will das komische Wurm-Monster aus dem Sumpf streicheln, es sieht ja nur wie eine zornige Albino-Kobra mit Geschlechtsteilen am Kopf aus.“ Hey, par for the course für Leute, die „Dekontamination“ mit „Flammenwerfer“ übersetzen …
Die alten Klassiker sind auch dabei: „Gib mehr Strom drauf!“; natürlich auf’s gefundene und sofort mit ins Schiff geschleppte Alien-Riesenschädelchen, das dann konsequenterweise – da wundert man sich schon gar nicht mehr drüber – explodiert, weil „Ich kann es nicht abschalten!“; eben erwähntes Alien ist natürlich nicht das klassisch-berüchtigte Giger-Exemplar, sondern einer der „Erbauer“ (Erschaffer? Ach, ist doch Blutwurst…), irgendwelche 3-Meter-Honks, die offenbar aus Anabolien stammen.
Ach, überhaupt, die futuristischen Piepsdinger von Sensoren und Medizinrobotern und Schleusentoren und Helmkameras: Die eine Hälfte aller im Film gezeigten Geräte macht irgendwas sinnloses und die andere Hälfte macht irgendwas falsch, sobald der Film mal wieder vorgetäuschte Spannung braucht.
In dem Film beeindruckt nichts was passiert irgend wen der Beteiligten, außer er muss grade mal schnell Panik kriegen, damit er sich verläuft oder so. Blutverschmierte halb-zugedröhnte Forscherin hat sich von ihren Fesseln befreit und taumelt durch die Luftschleuse in die Geheimkammer des todkranken Finanziers der Expedition? Hach ja, passiert. Häng’ ihr eine Jacke um, wir haben anderweitig zu tun.
Im Ernst, was uns Mr. Scott da präsentiert ist keine Forschungexpedition, das ist eine Horde kiffend-saufender Studenten, die ihren Spring Break im Weltraum feiern, nachdem sie an der heruntergekommenen Tanke die versammelte Pickup-Fahrer-Mannschaft der lokalen Inzest-Liga beleidigt haben … und genauso vorhersehbar endet das alles. Man möchte ja fast klatschen, wenn der letzte zu Boden geht. Nur dass der Streifen sich dann noch weiterschleppt, weil ja immer noch der Riesen-Tentakel-Proto-Facehugger übrig ist, damit wir einen gaaanz dezenten Versuch eines Anschlusses an die Original-Alien-Franchise hinkriegen.
Boah, was hat mich der Film genervt.