Kellerkino: „Solomon Kane“ (2009) und ein bisschen „Goemon“ (2009)

21 Feb

Nach Pause letzte Woche (da war ein etwas in die Länge gezogener Rechnerreparaturabend zwischen) gab’s mal wieder einen arbeits-losen Abendfilm im Kellerkino von J.:

„Solomon Kane“ (2009)

http://www.imdb.com/title/tt0970452/

So, zum zweiten (gefühlt dritten) Mal die Geschichte um den Titelhelden, der vom Söldner zum Büßer zum widerwilligen Kämpfer für das Gute … na ja, hat jemand schon mal „Van Helsing“ (2004, http://www.imdb.com/title/tt0338526/ ) gesehen? Ja? Gut, die Jahrhunderte sind etwas anders platziert, Mr. Kane treibt sich so grob verortet in einer magieverseuchten Variante des 16. herum, oder alternativ in einem Arrangement von Cutscenes und Bossfights, die einem von Asylum produzierten World-of-Warcraft-Abklatsch-Film auch gut zu Gesicht stünden.

Nach den ersten Momenten ist schon das große Problem aller an dieser Produktion Beteiligten offensichtlich: „Alles schonmal da gewesen, und mit mehr Budget.“ Mr. Purefoy, der den langhaarig-beschlapphuteten Recken mimt, spielt über die gesamte Laufzeit seine bestmögliche Interpretation von Hugh Jackman auf die Leinwand, aber die Handlung ist recht geradlinig und zieht sich durch den vom Dauerregen aufgeweichten englischen Schlamm wie die Leiterwägelchen im Film.

Viel PR scheint dem Zelluloid nicht zuteil geworden zu sein, denn vom geschätzten 45-Mio-Budget sind weniger als zwei Millionen an Einnahmen erfasst. Für Constantin Film ist da wohl eher ein Abschreibungsprojekt draus geworden. Und der Hinweis „nach den Romanen vom Schöpfer von Conan“ ist zwar groschenroman-historien-mäßig interessant, aber eben auch nicht der Werbe-Bringer gewesen. Nun ja, es hätte auch klappen können.

Nicht dass der Film besonders schlecht wirkte, aber eben auch nicht besonders gut. Sauberes Handwerk eben. Er füllt einen Abend und er-füllt damit seine Grundfunktion. Als leichte düster-ruppige Fantasy-History-Kost zwischendurch ganz OK.

 

Weil noch etwas Abend übrig war, haben wir dann noch die Bilderflut von

„Goemon“ (2009)

in den Player nachgeworfen. http://www.imdb.com/title/tt1054122/

Ja, das ist schon recht schräg. Wie Substanzen für die Augen, aber definitiv „was Eigenes“. Der Regisseur hat sich hier wie beiläufig der Film-Konvention entledigt. So, wie hier Realfilm, hemmungsloser Greenscreen, Wire-Work, derbster Overlay und Anime-Hyperkinetik zusammengeworfen wird, das sieht man nicht alle Tage. Möchte man vielleicht auch nicht alle Tage sehen, aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Die Handlung versuche ich nicht mal zusammenzufassen, da wird von der Staatsintrige bis zum Aufeinandertreffen entfremdeter Jugendfreunde (jetzt natürlich beide Ninjas, was sonst) alles zusammengeworfen, was gerade geht. Noch ein Name, noch eine Handlungsebene, egal, einfach mal druff. Farbe auf 110% ist natürlich auch mit Maßgabe, und wenn der Weitwinkel noch ein paar Millimeter hergibt, um so besser. Die Landschaft ist eh’ nur Bedarfsbühne, und Physik ist was, was anderen Leuten passiert. Wenn es einfach erforderlich ist, dass der Held mit dem Rücken zum Baum niedersinkt, dann stellen wir da einfach schnell mal einen hin. Einen Baum. Und wenn gleich danach es besser aussieht, wenn Ninja Nr. 2 durch einen Sprung in eine schäumende Klamm entfleucht, hey, was soll’s. Watt mutt, dat mutt. Instant-Klamm go! Rule of Cool, mit Wirklichkeit hat das nix mehr zu tun (und soll möglicherweise auch gar nicht).

Wie gesagt, hier hat jemand ganz eindeutig sein Ding durchgezogen. Schräg, mir fast etwas zu schräg. Bis zum Ende haben wir nicht durchgehalten. War ja schließlich auch unter der Woche, da muss auch mal Feierabend sein …

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