Ein Tag mit Tablett

17 Dez

IMG_20121217_003114So, 24 Stunden mit meinem ersten Tablet-PC verbracht. Das Modell: Arnova 10d G3. Das G3 sollte nicht mit „UMTS“ oder ähnlichen verwechselt werden, es ist einfach nur die „3. Generation“.

Es handelt sich dabei um ein 10-Zoll 16:9 Gerät mit 1024x600 Pixel Bildschirmauflösung und maximaler Billigkeit, will heißen, für 111 Euro plus Versandkosten kann man sich dieses nicht von Google zertifizierte Android-Teil antun.

Gleich mal ein paar wichtige Infos/Erfahrungen vorneweg:

  1. Das Gerät ist NICHT offizielle von Google anerkannt.
  2. Es gibt schon ein Firmware-Update vom Hersteller. Hier.
  3. Der Play Store funktioniert recht zuverlässig, wenn man – am besten gleich nach dem ersten Einschalten – in den Einstellungen „Werkszustand wiederherstellen“ verwendet. Ansonsten wird früher oder später nichts mehr aus dem Store herunterladbar sein.
  4. Kauf-Apps sind gar nicht zu bekommen, weil: siehe Punkt 1.
  5. Google Mail funktioniert auf diesem Gerät nicht ohne weiteres. Man kann’s zwar direkt aus dem Play Store installieren, aber bei mir stürzt es sofort beim ersten Verbindungsversuch ab. Jedes Mal. Und wenn man dann „Bericht senden“ wählt, nimmt es den Play Store gleich mit.
  6. WLAN neigt zum gelegentlichen Aussetzen. „WiFi Fixer“ hat mir geholfen.

Was gibt es sonst dazu zu sagen? Als Schlafzimmer-Browser- und Musikdudelteil erfüllt es für wenig Geld seinen Zweck. Der Ladevorgang dauert etwas länger als das Entladen. Immer über Nacht ans Netzteil, dann sollte es ausreichend durchhalten.

Das Display ist okay, aber sehr blickwinkelabhängig. Graue Flächen können flackern, die darstellbaren Farben werden anscheinend durch Zeit- und Pixelmodulation über die Fähigkeiten des blanken LCD hinaus aufgehübscht. Wen’s stört … für den Billig-Preis bin ich da recht robust. Mein Tablet hat einen Fehlpixel, oder evtl. einen Klecks Kleber hinter der Frontscheibe – oder ein dauer-helles Fehlpixel wurde mit einem Tropfen Permanentmarker von der Qualitätskontrolle zu einem dauer-dunklen Dot umgebaut. Vielleicht werde ich noch vom 14-Tage-Umtauschrecht Gebrauch machen, aber die Streuung insgesamt scheint, wenn man den Forumsbeiträgen folgt, recht hoch zu sein. Kann sein, dass das Ersatzgerät noch schlimmer beieinander ist.

Das Gehäuse ist ohne allzu üble Passtoleranzen, die Vorderseite ist spiegelndes Glas und angenehm genau bei der Touch-Erkennung. Die Rückseite ist eine Plastik-Halbschale, und ein beherzter Druck darauf lässt im Display erkennen, wo die Abstandshalter auf die Rückseite des LCDs kommen. Seitlich gehalten, gibt das aber keine Probleme. Etwas robusteres Plastik für den Deckel hätte das vermeiden können.

Die Rechenleistung ist angemessen, ein bißchen Angry Birds kann man jederzeit damit zocken. Der MX Player macht auch Vollbild HD recht ordentlich.

Speicherplatz: 1 GB RAM, 4 GB Storage, z.T. schon vorbelegt. USB-Sticks und Micro-SD lassen sich einstecken. Dass man für USB-Stick dann erst noch in „Einstellungen –> USB als SD-Card bereitstellen“ klicken und warten muss, das werd’ ich nicht so schnell begreifen. Diverse Foren-Einträge bemängeln die z.T. problematische Zusammenarbeit der Produkte verschiedener SD-Card-Hersteller, also auch hier: Obacht, und nichts erwarten.

Einen Schwung verschiedener Browser habe ich schon drauf geworfen, und dem fröhlichen HTML-testen steht erstmal nichts mehr im Wege. Und darauf kam’s mir hauptsächlich an.

Endfassung: Man kriegt hier tatsächlich, was man zahlt. Die Nicht-Google-Zertifizierung und der damit verbundene Wegfall des Pay-Shops kann je nach Einsatzzweck ein absolutes Ausschlusskriterium sein. Oder eben – wie für mich – relativ belanglos.

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