Heimkino: Arthur Weihnachtsmann (2011), Ice Age 4 (2012)

12 Dez

Nach längerer Pause mal wieder nach Feierabend entspannt verpasste Kinogelegenheiten nachgeholt:

Film Nr. 1 des Abends: 

Arthur Weihnachtsmann 3D (2011)

Aardman Animations Kooperation mit Sony hatte in Deutschland nur einen kurzen Lauf in den Kinos, und mir ist er eigentlich nur ins Visier geraten, weil ich mir prinzipiell so ziemlich alles ansehe, was die ehemaligen Knetmassekünstler auf die große Leinwand werfen. Arthur Christmas hat trotz vollständig computergeneriertem Look (ganz ohne den Versuch, das typische Stop-Motion zu imitieren, das Aardman bei Flutsch und Weg noch zelebriert hat) nach wie vor das skurrile Aardman-Styling, und auch eine ganze Menge an Anspielungen von Mission Impossible über (mit gutem Willen) Burtons Batman bis hin zum hauseigenen Wallace & Grommit (ich sag’ nur mal Modelleisenbahn aus Wrong Trousers). Die Geschichte selber richtet sich ganz eindeutig an die Familien-mit-Kinder-Klientel und entwickelt sich in eher entspanntem Tempo. Nett gemacht, sauber, wenig anstrengend, das 3D ist sauber und ziemlich unaufdringlich (also auch nicht zwingend nötig)

http://www.imdb.com/title/tt1430607/

Weiter dann mit Nr. 2 (aus der neu erschienenen 4er-Box)

Ice Age 4 (Voll verschoben bzw. Continental Drift) (2012)

Nun ja.

Hm.

In einem Satz: Hätt’s nicht gebraucht, aber das Team hatte offensichtlich Spaß am Handwerk.

Die Box mit allen vier bisher gemachten Filmen verzichtet auf 3D, die Bildqualität ist natürlich Blu-Ray-mäßig gestochen. Der hyperreale Cartoon-Look, die überzeichneten Bewegungen, das alles hat Blue Sky im vierten Teil auf höchstes Qualitätsniveau gehoben. Wasser, Eis, Fell und was sonst noch aufwendig und teuer zu simulieren ist gibt sich in praktisch jeder Szene ein Stelldichein, es ist eine gewisse Zahl schmunzel-induzierender Einzeiler, ironischer Zwinkerer und gelegentlich etwas kontextloser Sketche enthalten, aber die Grund-Story fühlt sich nicht an, als ob sie im vierten Aufguss der zur Verfügung stehenden Technik noch gerecht wird. Und ich hab’s zwar befürchtet, wollte es aber nicht unbedingt glauben bis es dann doch noch aus der Datenspur seierte: In einem wohl unbeaufsichtigtem Moment, oder unter Einfluss einer ganzen Schubkarre voll übrig gebliebenem Disney-Koks, ist es wem-auch-immer gelungen, eine Musical-Einlage zur Vorstellung des nominalen Handlungs-Bösewichts hinein zu zwängen. Yo ho ho und ’ne Buddel voll Rum. Arrr—rgh.

Der Vollständigkeit ist damit Genüge getan. Einen möglicherweise kommenden fünften Teil müsste schon jemand unter seine Fittiche nehmen, der Erfahrung damit hat, eine ausgelutschte Franchise wieder interessant zu machen. Nummer Vier jedenfalls hat dieses Feeling von „hat einer von den Praktikanten nicht auch ’mal einen Pitch geschrieben? Sofort verfilmen!“

http://www.imdb.com/title/tt1667889/

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