Irgendwie ist es schon praktisch, wenn man Bekannte hat, die auf Dinge wie „heute wird eine neue Brücke aufgestellt“ hinweisen. So kam es heute zu einer nachmittäglichen Drei-Landkreise-Rundfahrt, die sich wegen diverser Straßensperrungen (siehe: Brücken-Aufstellung) zu einer Nebenstraßen-Odyssee auswuchs.
Besagte Brücke war dann nachmittags um halb vier schon an Ort und Stelle, und was haben wir gelernt? 70-300 mm Teleobjektiv (bzw. 112-480 wegen Sensorfaktor) ist eindeutig zu stark, um eine Brücke ganz auf’s Bild zu bringen. Nach viel Geschraube im Raw-Importer (vergeigte Belichtung, ich bin aus der Übung) und aus vier Bildern aus der EOS500D zusammengefügt ergibt sich aber immerhin das hier:
Noch ein paar alternative Eindrücke aus der neuen Drahtlos-Kamera im Gerätepark:
Nachdem ja die in einem früheren Post erwähnte Samsung ST150F eher weniger Leistung brachte, trat sie am letzten Wochenende ihren Rückweg zum Verkäufer an. Ersatzgerät mit WiFi-Fernauslöser ist die etwas teuerere Sony QX10, ein exotisches Maschinchen, das nur aus einem zylindrischen Gehäuse mit dem absoluten Minimum an Knöpfen besteht: Einschalter, Zoom-Wippe (25—250 mm äquiv.), Auslöser.
Eine Anzeige für den Batteriestand und eine USB-Buchse finden sich noch, und alles andere (viel ist es leider da auch nicht) wie Sucher, ISO, EV-Korrektur +/- 2 und vier Bildgrößen sowie 1080p30-Video stellt man in der App am Smartfon ein. Mit der unglaublichen Auswahl zwischen diversen fest eingestellten Weißwerten (bzw. Auto-Abgleich) und drei Automatikprogrammen namens „Intelligent“, „Überragend“ und „Programm“ hat sich Sony kein Ruhmesblatt gehäkelt, eine gerne auch standardmäßig versteckte Option für fortgeschrittene Bediener wie manuelle Zeit- und Blendenwahl oder Fokusdistanz hätte dem Gerät mehr Möglichkeiten, gerade durch die Fernsteuerung, eröffnet. Fremdspeisung über den USB-Anschluss ist ebenfalls nicht möglich — entweder die Kamera lädt, dann ist sie nicht betriebsbereit, oder sie spricht mit dem USB-Gegenpart, dann ist sie nur ein Kartenleser. Auch hier: Das haben wir doch schon seit Jahren von anderen Herstellern besser gelöst gesehen. Trotz der brauchbaren Bildqualität kann ich mir nicht vorstellen, mit der Sony eine dreistündige Theatervorstellung zu filmen — alle Nase lang müsste ein neuer Akku verfüttert werden, die Unterbrechungen wären schlichtweg zu lang und unpassend.
Trotzdem: Allein schon die enthemmte Perspektivwahl, die durch die Trennung von Sucher und Sensor entsteht, macht die kleine Klick- und Piepsdose zu einem kreativen Spielzeug. Und mit knapp über 100 Gramm wird sie möglicherweise auch mal auf einem Flug- oder Schiffsmodell unterwegs sein.
Sicher keine Knipse für jederzeit und jedermann, aber im Kontext einer fernbedienbaren Lösung für das Hochstab-Stativ erhoffe ich mir von den 18 Megapixeln im 4:3-Format mit optischem Bildstabilisator eine bessere Leistung als das wenig erbauliche Material, das die Samsung ausspuckte. Erste Versuche deuten zumindest stark darauf hin.
Vielleicht später einmal mehr davon.